Schwimmer trotzten widrigen Bedingungen

Die Bedingungen hätten kaum schlechter sein können: Nieselregen, 8°C Luft- und 17,2°C Wassertemperatur. Trotzdem wagten sich 83 unerschrockene Schwimmer: innen ins kalte Wasser des Strudelbads um für hilfsbedürftige Kinder zu schwimmen. Für die 21 Kinder wurde aufgrund der Temperaturen das Sportbad in der Fackelmann Therme genutzt.

Nach dem Startschuss durch Bürgermeister Robert Ilg, füllte sich das Strudelbad schnell mit Neoprenanzug tragenden Schwimmer: innen, alle ausgestattet mit pinken Badekappen, gesponsort von der Stadt Hersbruck. Rund zehn Schwimmer verzichteten auf den wärmenden Neoprenanzug und schwammen nur in Badebekleidung. Langstreckenschwimmer Legende Christoph Wandratsch hatte sich spontan noch angemeldet. Für den ehemaligen Rekordhalter der Ärmelkanaldurchquerung und Eisschwimmer war es nur bedingt eine Herausforderung. Er mischte sich unter die Schwimmer und schwamm die 100 Bahnen ohne Neopren in beeindruckender Geschwindigkeit.

Um 11:30 Uhr starteten die jüngsten im Sportbad. 21 Kinder zwischen 7 und 13 Jahren schwammen unermüdlich 30 Minuten lang, unterstützt von Eltern, die die Bahnen zählten. Gemeinsam schafften sie 14,5 km, die zur Gesamtdistanz beitrugen. Kinder schwimmen für Kinder, für einen guten Zweck. „Ein besonderer emotionaler Moment“, meint Johann Zemanek, Organisationsleiter von den DAV-Triathleten.

Trotz kalter Finger und Füße kämpften die Schwimmer: innen draußen weiter. Viele wollten die 100 Bahnen zu schaffen. Unterstützt von DAV Helfern, die bei den kurzen Pausen am Beckenrand immer wieder warme Getränke reichten. Das Durchhaltevermögen war beeindruckend. Gegen 11:45 Uhr leerte sich langsam das Becken. Kurz nach 12Uhr schaffte der letzte Schwimmer beeindruckende 100 Bahnen im Bruststil – bei 17°C ohne Neopren. Die Hersbrucker Wasserwacht die das Event absicherte, hat bei den kühlen Temperaturen und drohender Unterkühlung vorgesorgt und einen mit Standheizung vorgewärmten Einsatzwagen bereitgestellt, der glücklicherweise nicht zum Einsatz kam.

Nach dem Schwimmen ging es unter die heiße Dusche, bevor das weitere Programm startete. Es gab eine Verlosung mit attraktiven Sachspenden, wie Einkaufsgutscheinen, Schwimmutensilien und Fitness-Gutscheinen und als Hauptpreis eine Multifunktionsuhr. Die Wasserwacht Hersbruck stellte mit 12 Schwimmern das stärkste Team und gewann damit den Mannschaftspokal. Felix Fabry (7 Jahre) aus Hersbruck war der jüngste Teilnehmer und wurde ebenso wie der älteste Teilnehmer, Karlheinz Kirsch (71 Jahre), für ihre Leistungen geehrt. Felix schwamm 800 m, Karlheinz sogar 2000 m. Alle Kinder erhielten Taschen mit Büchern und Schwimmutensilien, gestiftet von lokalen Firmen.

Insgesamt 42 Unternehmen aus der Region unterstützten das Event durch Sachspenden und Patenschaften für geschwommene Kilometer. Ein großes Dankeschön an alle Sponsoren, ohne die diese Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre. Zum Abschluss erhielten alle Teilnehmer, die 100 Bahnen schwammen, ein Präsent für Ihre Leistung – eine besondere Erinnerung an den verstorbenen Initiator der „100 Bahnen von Hersbruck“, 
„Matze“ Hoffmann. Die Firma Fleischmann spendete hierfür Badetücher mit dem 100-Bahnen-Logo.

Die Scheckübergabe an den Kinderfonds Hersbruck, vertreten von Birgit Meister, erfolgte im Anschluss. Frau Meister berichtete über die Arbeitsweise und Verwendung der Spenden des 2015 gegründeten Fonds. Insgesamt 287,5 geschwommene Kilometer, fünf Kilometer werden davon in Gedenken an Matze Hoffmann abgezogen, ergaben Spenden Kilometer von 282,5 km und erbrachten eine Spendensumme von 5.650 €. Durch den Losverkauf, weitere Spenden der Teilnehmer und Patenschaften der Firmen wuchs die Gesamtsumme der Spenden auf 11.180 €. 

Zum Schluss bedankte sich der Bürgermeister bei allen Helfern und dem Organisationsteam der Triathlon-Abteilung des DAV Hersbruck. Trotz des schlechten Wetters machten die strahlenden Gesichter der Kinder und die beeindruckenden Leistungen aller Schwimmer: innen dieses Event wieder zu etwas ganz Besonderem.