Nach wenigen Minuten waren alle Geräusche der Zivilisation hinter uns und der sanfte Anstieg erlaubt die Gedanken schweifen zu lassen und den Alltag zu vergessen. Nach rund zwei Stunden entspanntem Marsch dann ein kleiner Anstieg zur Hütte, wo wir dann die Gelegenheit zu einer Vesper auf der Terrasse nutzen und unnötiges Gepäck im Matratzenlage ablegen konnten. Das Wetter wurde langsam schlechter, wir entschieden uns trotzdem nach den knapp 800 hm Aufstieg zur Hütte noch weiter in Richtung des Hausgipfels, dem Samer, zu gehen. Ein paar Spitzkehren konnten wir hier schon mal üben und rund 300 hm später entschieden wir uns, doch genug für den Tag geleistet zu haben. Den Tag haben wir dann mit chillen, Erzählungen von alpinen Erlebnissen und tatkräftiger Unterstützung der hochwertigen und gut organisierten Gastronomie rumgebracht. Sterne gab es zwar nur außerhalb der Hütte aber besser geschmeckt hätte es mir nach dem Tag in einem Exklusivrestaurant auch nicht. Die mittlerweile 47 € für Frühstück und Abendessen habe ich gerne ausgegeben, als Familienevent mit meinen drei Kindern wäre dies aber keine Option mehr. Insgesamt muss man pro Nase und Tag schon mit einem Hunderter rechnen.
Die voll besetzte Hütte bedeutet auch dass alle rund 30 Schlafplätze im Matratzenlager belegt waren. Die Stories über martialische Schnarcher blieben Geschichten und wurden nicht zur Erfahrung bei dieser Tour. Der Tatendrang des nächsten Tages wurde unterstützt durch fantastisches Wetter. Die Tour bis zum Skidepot ca. 100 hm unterhalb des Gipfels der Schöntalspitze war eine Mischung aus Passagen zum Träumen, Hochgebirgslandschaft und steilen Passagen wo ich froh war, auf gespurten Spitzkehren die steilen Hänge erklimmen zu können. Der Gipfelanstieg ohne Skier aber mit Tourenschuhen war für mich eine neue Erfahrung und Herausforderung. Dank des Coachings durch erfahrene Alpinisten meisterten alle diese Herausforderung. Die Abfahrt ein Traum; das letzte Stück zur Hütte fordernd durch den schweren durchgeweichten Schnee.