Dort angekommen, begaben wir uns auf den Aufstieg zur Hütte, den wir teils mit Skiern, teils zu Fuß mühelos bewältigten. Unsere Tourenleiterhatten mit der Sesvenna-Hütte eine sehr gute Auswahl getroffen, denn diese Hütte überraschte uns mit toller Ausstattung, Mehrbettzimmern mit eigenen Duschen und sehr gutem Essen. Sogar ein Begrüßungs-Schnäpschen hatten die jungen Hüttenwirte für uns bereit gestellt.
Beim gemütlichen Abendessen besprachen Hans und Bernd mit uns die geplanten Touren und führten uns in ihr ausgeklügeltes Punktesystem ein, welches das ganze Wochenende für hochmotivierte Teilnehmerinnen sowie ausreichend Getränke sorgte. Das Highlight des Wochenendes - der Piz Sesvenna - stand bereits am ersten Tag auf dem Programm. Gut gestärkt und warm eingepackt starteten wir am Samstag in Richtung Gipfel. Die vorhergesagten Minus 19 Grad entpuppten sich als Scheinriese. So konnten wir die Daunenjacken bereits nach wenigen Höhenmetern wieder in die Rucksäcke verstauen und stattdessen Sonnencreme auftragen. Der Aufstieg bot ein traumhaftes Panorama bei blauem Himmel und unerwartet guten Schneeverhältnissen. Die Bilder sprechen für sich... Wir absolvierten die knapp 1000Hm
und auch die kleine Zwischen-Übung „Abfahren mit Fellen“ mit viel Spaß.
Über die Wichtigkeit des vernünftigen Umkehrens erhielten wir am Vorabend einen wertvollen Vortrag von Hans, der uns aus seinem Erfahrungsschatz als Höhenbergsteiger und seinen Erlebnissen auf seiner Denali-Begehung in Alaska berichtete.
Wir hatten gut aufgepasst und entschieden deshalb weise, die letzten Meter zum Gipfel aufgrund der nicht optimalen Verhältnisse auszulassen. Stattdessen stießen wir einige Meter unterhalb des Gipfels an einem gemütlichen und sonnigen Plätzchen mit einem Gipfel-Schnaps-Schokoladen-Osterei auf unseren Tour-Erfolg an.
Die darauf folgende Abfahrt wurde durch Hans´Gespür für Pulver-Hänge ein Hochgenuss! Für den Sonntag war zunächst eine Rundtour mit drei kleinen Gipfeln geplant. Die Schneeverhältnisse in diesem Bereich erforderten jedoch eine kurzfristige Routenäderung. So standen wir nach einem spontanen Spitzkehrentraining mit Harscheisen auf dem Gipfel des Piz-Rims und machten auf dem Rückweg – weil es so schön war – noch einen Abstecher auf einen Nebenhang, auf dem Hans Pulverschnee witterte. Wieder einmal hatt er Recht und wir spielten: „die Spuren des Vorausfahrenden dürfen sich nicht berühren“.
Am Montag standen uns nach der Tour noch der Abstieg von der Hütte und die Heimfahrt bevor. Deshalb wählten Hans und Bernd für uns eine 2-Stündige „Wellnesstour“ aus, bei der wir nach einem genussvollem Aufstieg mit kurzer Spitzkehren-Einheit am Ende noch einmal die letzten erlesenen Pulver-Hänge erstbefahren durften.
Wir hatten eine tolle Zeit und danken euch beiden für diese vier herrlichen Damenskitour-Tage!