Mittelschwere Skitouren – Amberger Hütte 19.-21.3.2023

Nachhaltig unterwegs zwischen Stubai- und Ötztal
Bildergalerie folgt noch
Bereits am 18.3. sorgten 8 der 10 Teilnehmer des Skitouren-Ausflugs unter Leitung von Thomas Kolbeck mit großen Rucksäcken und Ski in der Hand am Nürnberger Hauptbahnhof für Aufsehen. Ja, wir wollten es mal ohne Auto versuchen, was jedoch aufgrund der weiteren Reiseplanung zweier Teilnehmer nicht ganz gelang. Entspannt und pünktlich erreichten wir am Abend unsere „Zwischenunterkunft“ in Innsbruck, wo Anneliese bereits vorab in einer Pizzeria für das gemeinsame Abendessen reserviert hatte.
Direkt hinter der Innsbrucker Triumphpforte (auf der anderen Straßenseite) startet am nächsten Morgen der Skibus zur Talstation der Stubaier Gletscherbahnen, wo wir endlich die Skischuhe vom Rucksack nehmen konnten. Nach einem kurzen Stück neben der Piste gingen wir bei frühlingshaften Bedingungen durch die Wilde Grubn bis zum Daunjoch, wo auf über 3100m dann die Harscheisen zum Einsatz kamen. Auf Grund der fortgeschrittenen Zeit verzichteten wir allerdings auf den Gipfel des Hinteren Daunkopfes und fuhren über einen schönen Pulverschnee- und 2 weniger schöne Bruchharschhänge zur Amberger Hütte ab.
Die Hütte war ausgebucht, trotzdem war die Atmosphäre entspannt. Lydia Gstrein und ihr Team hatten alles im Griff und versorgten ihre Gäste mit ausreichend Getränken, Informationen zu gangbaren Routen in diesem schneearmen Winter – und das 3-Gänge-Menü ließ die Anstrengungen der 1500 Höhenmeter vergessen.
Nach leichtem Schneefall in der Nacht ließen wir es am 2. Tourentag ruhiger angehen. Nach einem ausgiebigen Frühstück konnten wir bei auflockernder Bewölkung den Spuren der Frühaufsteher folgen und deren Fehler im Anstieg vermeiden. So standen die meisten von uns dann am frühen Nachmittag auf dem Gipfel der Kuhscheibe (3189 m) und genossen die, allerdings von einigen Wolkenfetzen getrübte, Aussicht. Aber genau diese Wolkenfetzen konservierten den Pulverschnee auf allen Hängen und bescherten uns - auch dank der leichteren Rucksäcke – ein beschwingtes Abfahrtsvergnügen. Zurück auf der Hütte hatten wir noch genügend Zeit, um das Kuchenangebot zu testen und unser Wissen mit einigen Runden Trivial Pursuit zu erweitern.
Am Dienstag stand dann der Heimweg an. Zuvor machten wir noch einen Abstecher Richtung Tonigenkogel, den wir aber wegen der Schneeverhältnisse nicht ganz bestiegen – ja, das Sulztal machte seinem Namen alle Ehre und die Abfahrt nach Gries hatte doch einiges mit Wasserski gemein.
Dank der guten Planung von Thomas konnten wir uns im Grieser Lädele noch stärken, bevor es mit dem Skibus nach Ötztal Bahnhof und von dort mit dem Zug nach Hause ging. Auch hier lief alles reibungslos, der ICE hatte in Allersberg noch eine Verspätung von – (Minus!) 1 Minute, als ihn ein Stellwerksschaden in Fischbach ausbremste, die S-Bahn ihre Türen nicht nochmal für uns öffnete und der Bahnverkehr auf der rechten Pegnitzseite wegen eines Notarzteinsatzes völlig eingestellt war.
Trotzdem waren alle kurz nach Mitternacht daheim und sicher werden wir es wieder tun, denn auch im Auto kann man Pech haben und nach einem Unfall Stunden im Stau stehen.
Text: Carsten Tanzhaus
Fotos: verschiedene Teilnehmer