© Heidi Miller DAV Hersbruck
© Heidi Miller DAV Hersbruck

Shirin Yoku oder eine Familienwanderung am Vatertag

Familienwanderung von Ottensoos nach Lauf

18.05.2023

Ein fester Termin ist die Familienwanderung an Christi Himmelfahrt, oder am Vatertag, oder am Brücken-Donnerstag – wie auch immer an einem dieser Tage, an dem Familien mit Kindern kein langes Wochenende planen können, da am Tag darauf Schule ist.

Auch in diesem Jahr haben wir wieder dazu eingeladen, gemeinsam eine spannende Wanderung durch den Wald und über blühende Frühlingswiesen von Ottensoos nach Lauf zu unternehmen. Doch es war „nicht einfach nur eine Wanderung“ – nein, es war Shirin Yoku, zu Deutsch „das bewußte Eintauchen in die Waldatmosphäre“.
Wie das kennt ihr noch nicht??? Der Alpenverein wirbt schon länger für eine andere Form des Bergerlebnisses. Es stehen nicht mehr die großen Gipfelziele in Fernregionen im Focus, sondern das Micro-Abenteuer vor der eignen Haustür: in den Wald eintauchen, sich selbst spüren – Waldbaden!
In Japan ist diese Art des Walderlebnisses eine anerkannte Therapieform. Man nimmt die Stille des Waldes bewusst wahr, lenkt seine Aufmerksamkeit auf die Gerüche und Geräusche, die einem begegnen und nimmt Stille wahr – es stellt sich unmittelbar ein Gefühl der Ruhe ein, der Puls geht runter, Wohlbefinden und Entspannung weichen der Alltagshektik. Waldbaden wirkt sich aber nicht nur positiv auf unser Wohlbefinden aus – nein, es schärft den Blick auch auf die Natur, diesen unfassbar kostbaren Schatz, den es zu bewahren gilt. Das waren die positiven Erlebnisse für die erwachsenen Teilnehmer*innen dieser Familienwanderung gewesen – allesamt Eltern von aktiven Kindern.
Ein anderes Erlebnis hatten die fünf Jungen und Mädchen, die dabei waren: „Das ist ein Zauberwald“, „die Baumwurzel ist mein Piratenschiff“ oder Brotzeit auf einem „Moos-Sofa“ essen. Die Kinder konnten sich hier völlig frei bewegen, mutig (fast schon waghalsig) über Bäume balancieren, durch den kalten Bach stapfen, sich zwischen Weidenhecken verstecken oder im Niedrigseilgarten einen spannenden Kletterparcours durchklettern. Für sie bot der Wald einen ganz anderen Erfahrungsraum, in dem sie sich austoben und ausprobieren konnten. So war die Erkenntnis, einen großen, langen Baum selbst zum Wippen bringen zu können, für Ellen (1 Jahr alt) unbeschreiblich: „ich mach das!“ Ja, Ellen. Das hast Du großartig gemacht.
Das Eis bei Babette, am Schluss der Wandertour, durfte nach so viel Bewegung auch schon mal größer ausfallen und schmeckte lecker, lecker, lecker … und im nächsten Jahr bestimmt auch wieder.